Bezirkskonzert des ASM-Bezirk 14 - Festlich, feurig, facettenreich
Das Akademieorchester des Allgäu-Schwäbischen Musikbund Bezirk 14 unter der Leitung von Bernhard Willer bewegte sich diesmal in zwei musikalischen Welten:
Der erste Programmteil war dem 200. Geburtstag von Johann Strauß (Sohn) (1825 - 1899) und der Musik der österreichisch-ungarischen Klangsphäre gewidmet. Der zweite Teil öffnete sich in einem breiten stilistischen Spektrum, das von sinfonischer Blasmusik über Filmmusik bis hin zu lateinamerikanischer Virtuosität reichte — und damit die große Vielseitigkeit des Orchesters unter Beweis stellt.
Den Auftakt bildete die Ouvertüre zur Operette „Der Zigeunerbaron“, die ungarische Volksmusik, zündende Tanzrhythmen und romantische Melodik eindrucksvoll verbindet. Carl Maria von Webers „Aufforderung zum Tanz“ gilt als der erste Konzertwalzer überhaupt und erzählt ganz ohne Worte die höfische Annäherung eines Tanzpaares. Im Anschluss folgte ein großes Potpourri aus der „Csárdásfürstin“ von Emmerich Kálmán, mit dem das Publikum in das Zeitalter der silbernen Operette eintauchte: Leidenschaft, Ironie und ein Hauch Melancholie prägen diese Hommage an das ungarische Temperament. Es folgt mit „Éljen a Magyar!“, op. 332 eine temperamentvolle Schnellpolka, die Johann Strauß (Sohn) 1869 zur Feier der ungarisch-österreichischen Aussöhnung komponierte. Im zweiten Programmteil entfesselte Jan Van der Roosts „Flashing Winds“, moderne und rhythmisch prägnante Klänge. Der Filmmusikklassiker „Jurassic Park“ von John Williams entfaltete anschließend seine epische Klangpracht — majestätisch, berührend und voller ineastischer Magie. Brian Balmages „Arabian Dances“ nahm die Besucher mit in die Welt aus 1001 Nacht: Orientalische Klangfarben, mitreißende Rhythmen und spannungsgeladene Szenen erzeugen ein packendes Hörerlebnis. Den furiosen Schlusspunkt setzt schließlich „Tico-Tico no Fubá“ von Zequinha de Abreu, das nicht nur Tanzlust weckt, sondern auch ein Lächeln auf jedes Gesicht zauberte.
Das Publikum erlebte einen Nachmittag zwischen Walzerzauber, musikalischer Erzählkunst und rhythmischer Exotik — ein Klangfest im Zeichen des Austauschs zwischen Epochen, Kulturen und Stilen!
Die Kombination aus dem kreativen Dirigat von Bernhard Willer und der Leidenschaft des Orchesters führte zu einem nachhaltigen Konzerterlebnis. Das Publikum belohnte die Aufführung mit einer stürmischen stehenden Ovation, worauf sich das Orchester mit Zugaben bedankte.